Blick in die Projekte: Auftakt der Bildungswochen mit Amewu
In diesem Jahr organisieren Aktive und Engagierte der DGB-Jugend die Auftaktveranstaltung der Bildungswochen gegen Rassismus mit. Die Koordinatorin des HALLIANZ Engagementfonds, Karen Leonhardt, sprach mit John Matthies von der DGB-Jugend in Halle.
Karen: Was erwartet die Besucher beim Auftakt der Bildungswochen Besonderes?
John: Zum diesjährigen Auftakt konnten wir mit Amewu einen Künstler gewinnen, der thematisch sehr gut die Idee der Bildungswochen gegen Rassismus repräsentiert. Neben seinen raptechnisch ausgezeichneten Fähigkeiten, hat Amewu auch inhaltlich einiges zu bieten. In seinen Texten setzt er sich kritisch mit gesellschaftlichem Rassismus auseinander und bezieht klar Position, diesen nicht hinzunehmen. Wir denken, dass das schon ein kleines Highlight ist, schließlich wird gesellschaftskritische Musik sonst selten einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Warum habt Ihr Euch für diese Inhalte und Programmpunkte entschieden?
Kultur, politische Bewusstseinsbildung und soziales Engagement sollten nach unserer Auffassung eine Einheit bilden. Darum wollten wir einen Act einladen, der genau das verkörpert. Besonders gefallen hat uns bei Amewu, dass er sich nicht auf eine moralische Kritik an Rassismus beschränkt. Er fasst gesellschaftliche Probleme weiter und legt den Fokus auf Profitgier, Umweltzerstörung, Egoismus und Kriegstreiberei. Alles auch Themen, die für die Gewerkschafsjugend relevant sind.
Die DGB-Jugend Halle ist seit einigen Jahren für Demokratie und gegen Rassismus aktiv. Warum sind das aus Eurer Sicht wichtige Themen?
Das ergibt sich im Prinzip schon aus der DNA der Gewerkschaften. Das demokratische Recht, sich als Arbeiter_in oder Agenstellte(r) für seine Interessen organisieren zu dürfen, musste überhaupt erst gegen reaktionäre Kräfte erkämpft werden. Weltweit ist die freie Betätigung von Gewerkschaften immer noch keine Selbstverständlichkeit und auch in Deutschland wird immer wieder versucht, Gewerkschaften mit subtilen Mitteln zu bekämpfen. Dass wir als DGB-Gewerkschaften antirassistisch sind, folgt aus unserem demokratischen Selbstverständnis. Jede(r) hat das Recht, sich für die eigenen sozialen und ökonomischen Interessen zu organisieren und sollte dieses übrigens auch nutzen.
Rassistische Spaltung und nationaler Dünkel schwächen die Durchsetzungskraft von Gewerkschaften. Nur als Einheit sind die Belegschaften stark und können bessere Arbeits- und Lebensbedingungen erstreiten.