Grundschüler und Gymnasiasten gestalten „Lebendige Bilder“
2014 wurden 11 Projekte von und für Jugendliche mithilfe des HALLIANZ Jugendfonds finanziell unterstützt. Die Ideengeber/-innen überzeugten die Jury mit Projektideen, die dazu beitragen, Toleranz und Respekt im eigenen Umfeld zu fördern und das Miteinander zu betonen. So konnte die Bürgerstiftung Halle gemeinsam mit dem Elisabeth-Gymnasium und der Grundschule Hanoier Straße sowie dem KinderKunstForum e.V. ein innovatives Projekt umsetzen, bei dem alle Beteiligten sich besser kennenlernen konnten und gemeinsam Spaß hatten.
„Lebendige Bilder – Eine Begegnung“, ist ein Projekt bei dem sich im Rahmen von „Max macht Oper“ Schüler aus zwei Schulen des Stadtviertels Silberhöhe näher kennenlernten. In der Welt der Oper trafen sich eine zweite Klasse der Grundschule Hanoier Straße, sowie eine siebte Klasse des Elisabeth-Gymnasiums. Angelehnt an ein Gesellschaftsspiel im 19.Jahrhundert „Tableau vivant“, stellten die Kinder bekannte Gemälde mit kostümierten Personen nach. Unter der Aufgabe gemeinsam ein Opernstandbild zu entwerfen, erhofften wir uns, dass sich die Kinder über Milieugrenzen hinweg füreinander sensibilisieren, dass sie sich näher kommen und Vorurteile abbauen lernen.
Sie überlegten vom groben Konzept zur Szene über die Darstellerbesetzung bis hin zu den ersten Ideen für die Bühnenbilder, welche Umsetzungen realisierbar sind. Besonders schön war, dass nicht nur die Älteren ihre Schützlinge animierten, sondern auch die Kleinen die Großen mitzogen und motivierten. Dass hier also die Lücken der einen durch die Stärken der anderen ausgefüllt wurden, zeigt, dass das Projekt in der Tat Brücken geschlagen hat. Dass sich über das gemeinsame Arbeiten an einem Projekt für jeden Schüler neue Welten erschlossen und somit die eigene bereichert wurde. Die Früchte der dreitägigen Arbeit durften natürlich auch alle Kinder der Grundschule und deren Familien bestaunen. Zu jedem Standbild gab es eine kurze Musiksequenz, in der jede Gruppe eine kleine Szene darstellte, so dass „Lebendige Bilder“ entstanden. Zum Abschluss waren die Gäste eingeladen, vom selbstkreierten Buffet der Kinder zu probieren.
Miteinander die Welt der Oper zu erkunden, selbstständig ein Konzept zu gestalten und sich dabei kreativ austoben dürfen – das sind Schlüsselelemente, die die Kinder gemeinsam in den drei Projekttagen erfahren haben. Doch neben den neu erworbenen handwerklichen Fähigkeiten haben sie auch Kompetenzen im sozialen Bereich gesammelt. Sie haben ein Bewusstsein entwickelt für den Umgang mit „Andersartigkeit“, haben also Akzeptanz und Toleranz erfahren und bemerkt, dass Mitbestimmung auch ein großes Maß an Rücksicht und Verständnis erfordert. In diesem Sinne ist das Projekt als Auftakt für viele weitere Begegnungen zu begreifen. Es steht für die Annährung zweier Welten, die voneinander profitieren und lernen können. Dass weitere Gespräche von beiden Schulen gewünscht werden, zeigt, dass das Elisabeth-Gymnasium Interesse daran hat, sich für die Schüler der Stadtviertels Silberhöhe zu öffnen. Umgekehrt profitieren die Grundschüler von den neu erlangten Perspektiven, die sich durch das Projekt ergeben haben. Ein möglicher Wechsel der Grundschüler auf das Elisabeth-Gymnasium scheint für viele eine tatsächliche Option geworden zu sein.
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