05 Okt 2023

Veranstaltungshinweis: Tag der politischen Bildung in Halle

Die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und die Deutsche Vereinigung Politische Bildung Sachsen-Anhalt e. V. lädt ganz herzlich zum „Tag der politischen Bildung“ nach Halle ein. Der Tag steht unter dem Motto: „Zusammenhalt in der Krise? – Beiträge und Möglichkeiten der Demokratiebildung für Engagement und Teilhabe“ und findet am 5. Oktober von 9.30  bis 16.00 Uhr in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) statt.

Der „Tag der politischen Bildung“ stellt auch in diesem Jahr zentrale Fragen und bietet Antworten aus Wissenschaft und pädagogischer Praxis. Nach Fachvorträgen und Gesprächen mit Experten am Vormittag gibt es am Nachmittag fünf Workshop-Angebote.

 

Programm:

09.00 Uhr: Ankunft, Anmeldung, Begrüßungs-Kaffee

09.30 Uhr: Begrüßung
Cornelia Habisch, stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung
Annette Adam, Landesvorsitzende der Deutschen Vereinigung für politische Bildung Sachsen-Anhalt e. V. (DVPB)

09.35 Uhr: Eröffnung des Tages der politischen Bildung
Jürgen Böhm, Staatssekretär im Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt

09.45 Uhr: Vortrag und Diskussion: „Sozialer Zusammenhalt vor Ort“
Prof. Dr. Reinhold Sackmann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Vortrag und Diskussion: „Unterweisung, Bildung, Emanzipation: Gestaltungsmöglichkeiten der Beziehung zwischen Demokratie und Schule“
Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya, Hochschule Magdeburg-Stendal

11.45 Uhr: Zusammenhalt in der Krise? – Talk am Tisch mit:
Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya
Prof. Dr. Reinhold Sackmann
Annette Adam, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule „Würdetal“ und Vorsitzende des Landesverbandes des DVPB
Susanne Wiedemeyer, stellvertr. Vorsitzende des DGB-Landesbezirks Bremen-Niedersachsen-Sachsen-Anhalt

12.45 Uhr: Mittagspause und Mitgliederversammlung der Deutschen Vereinigung für politische Bildung Sachsen-Anhalt e. V.

14.00 Uhr: Praxis-Workshops

Workshop 1:
Politisches Lernen über Regeln, Gesetze und Verbote – mit dem Buch „Hier kommt keiner durch!“ (Martins/Carvalho). Unterrichtsidee für die Klassenstufen 5 bis 7

Gegenstand des Workshops ist ein Unterrichtsansatz, der auf dem Zusammenspiel von literarisch-ästhetischem und politischem Lernen beruht und anhand des Bilderbuches „Hier kommt keiner durch!“ (Martins/Carvalho) umsetzt. Das Buch regt ein kreatives Nachdenken über das Zustandekommen und die Legitimität von Regeln, Gesetzen und Verboten an sowie über Verstöße gegen sie. Vorgestellt wird eine Unterrichtsidee, die mittels literarisch-ästhetischer Zugänge politische Grundfragen problematisiert.
Der Workshop sieht eine gemeinsame Erprobung und didaktische Reflexion der Unterrichtsidee vor. Dabei werden auch erste Arbeitsergebnisse von Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Viel Raum soll außerdem die Frage einnehmen, wie die Teilnehmerinnen und -Teilnehmer die Unterrichtsidee an die Bedingungen ihrer eigenen Praxis anpassen können.

Referent:
Dr. Christian Fischer, Universität Erfurt

 

Workshop 2:
„Ich fühlte mich allein“ – Theater als Methode im Umgang mit Mobbing und Ausgrenzung in der Grundschule

Mobbing kann grundsätzlich jede und jeden treffen und macht auch vor Grundschulen nicht halt. Doch was lässt sich dagegen unternehmen und wie können Kinder gestärkt werden, nicht zu Opfern und Tätern zu werden? Der Film „Ich fühlte mich allein“, der auf einem theaterpädagogischen Projekt basiert, bietet eine künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit dem Thema. Das mit Grundschulkindern umgesetzte Stück basiert auf dem Märchen „Das hässliche Entlein“ von Hans Christian Andersen. Es beschreibt den Leidensweg eines Kükens, das anders ist und deshalb ausgegrenzt wird. Im Unterschied zum Original wird in der vorliegenden Fassung das Küken wieder von der Gemeinschaft aufgenommen. In dem Workshop zeigt der Autor Marcus Kaloff den Film und es gibt Praxisbeispiele, was sich in der Grundschule gegen Ausgrenzung und Mobbing unternehmen lässt.

Referent:
Marcus Kaloff, Schauspieler, Regisseur und Dozent, Magdeburg

 

Workshop 3:
„ChatGPT & Co. – Wie umgehen mit Künstlicher Intelligenz?“ – Unterricht mit der Buzzard-App
Auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Programme wie ChatGPT krempeln gerade unseren Alltag und unsere Arbeitswelt um. So schnell wie noch nie können nun Texte, Bilder, Musik, Konzepte und Programme automatisch erstellt werden. Mit bisher ungeklärten gesellschaftlichen Folgen. Im Workshop stellen wir Ihnen unseren Ansatz vor, das Thema für den Sekundarschul-Unterricht aufzubereiten.
Als Tool dafür nutzen wir die Buzzard-App, ein journalistisches Angebot, das sich für konstruktiven Diskurs und Meinungsvielfalt einsetzt. Ziel ist es, mit der App die Vorbereitung von Unterrichtsreihen zu vereinfachen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zudem ein Werkzeug, mit dem sie eigenständig aktuelle Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen können.

Referentin:
Flora Halbert, Medienpädagogin bei „Buzzard“, Berlin

 

Workshop 4:
Rechtsterrorismus – Der Attentäter von Halle – Eine Fallstudie für die Gymnasiale Oberstufe
Die Fallstudie zum Thema Rechtsterrorismus am Beispiel des Attentäters von Halle wurde mit Schülern mehrerer Kurse an einem städtischen Gymnasium erfolgreich erprobt. Sie beleuchtet schwerpunktmäßig die Motive des Täters, die Rolle des Internets bei der Radikalisierung, der Vorbereitung und Durchführung des Attentats. Über die Fallstudie werden Erklärungsansätze für die Entstehung rechtsextremer Orientierungen sowie Verschwörungstheorien vermittelt. In der strafrechtlichen Betrachtung des Falls stehen die Straftaten im Fokus, die vom Attentäter begangen wurden, sowie das Strafmaß. Unter Bezug auf die Fallstudie wird ebenfalls darauf eingegangen, wie das Synagogen-Attentat unter deutschen Juden nachwirkt.

Referentin:
Dr. Heike Müller, Vorstandsmitglied im Landesverband des DVPB

 

Workshop 5:
Diskriminierung und Rassismus – Wie kann Schule damit umgehen?

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist von Anfang an ein Projekt der Menschrechts- und Demokratiebildung gewesen, das sich an alle Schulmitglieder wendet. In Sachsen-Anhalt bietet das Netzwerk inzwischen seit 20 Jahren Schülerinnen und Schülern sowie Pädagogen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten. Und zwar, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus, Mobbing und Gewalt einsetzen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Courage-Netzwerkes im Land wollen wir in diesem Workshop gemeinsam mit dem Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA) aufzeigen, wie Integration gelingen kann. Dabei sollen auch ganz schulpraktisch Möglichkeiten vorgestellt werden, welche Ansatzpunkte es gibt, um hier selbst aktiv zu werden.

Referentinnen:
Cornelia Habisch, Landeskoordinatorin des Courage-Schulnetzwerkes in Sachsen-Anhalt, und Mika Kayama, LAMSA

 

15.45 Uhr: Was ich noch zu sagen hätte…
Gedanken zum Tag, Ausblick auf das Jahr 2024 – Sven Kochale bringt uns ins Gespräch!

Schlusswort:
Annette Adam, Landesvorsitzende der Deutschen Vereinigung für politische Bildung Sachsen-Anhalt e. V.
Cornelia Habisch, Geschäftsführerin des Netzwerkes für Demokratie und Toleranz

16.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Tagesmoderation: Sven Kochale

 

Anmeldeschluss ist der 21.09.2023.

Ihre Anmeldung richten Sie bitte an die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, E-Mail: netzwerk@sachsen-anhalt.de, Fax: 0391/567-6464. Bitte nennen Sie bei der Anmeldung Namen, Dienstadresse und Workshop-Wunsch.

Alle weiteren Informationen zum Ablauf und den Workshop-Angeboten können Sie diesem Flyer entnehmen:

Flyer zum Tag der politischen-Bildung